Bodenrichtwertkarte Beispiel

Was ist der Bodenrichtwert einfach erklärt?

Was sagt der Bodenrichtwert aus

Der Bodenrichtwert ist ein zentraler Begriff im Bereich der Immobilienbewertung und des Immobilienmarktes. Er bietet eine wichtige Orientierungshilfe sowohl für Käufer und Verkäufer von Grundstücken als auch für Gutachter und Behörden. Aber was genau ist der Bodenrichtwert und wie wird er ermittelt? Hier eine einfache Erklärung.

Was ist der Bodenrichtwert?

Der Bodenrichtwert ist ein durchschnittlicher Wert für den Quadratmeter Boden in einem bestimmten Gebiet, der in regelmäßigen Abständen von den zuständigen Gutachterausschüssen ermittelt wird. Er gibt an, wie viel ein Quadratmeter unbebauten Bodens zu einem bestimmten Stichtag in einem bestimmten Gebiet wert ist. Diese Werte basieren auf den tatsächlich erzielten Kaufpreisen von Grundstücken in der betreffenden Region.

Warum gibt es den Bodenrichtwert?
Der Bodenrichtwert dient mehreren Zwecken:

Transparenz: Er schafft Transparenz auf dem Grundstücksmarkt, da er eine nachvollziehbare Grundlage für die Bewertung von Grundstücken bietet.
Orientierung: Käufer und Verkäufer können sich an den Bodenrichtwerten orientieren, um faire Kauf- oder Verkaufspreise zu bestimmen.
Bewertung: Gutachter und Sachverständige nutzen den Bodenrichtwert zur Bewertung von Grundstücken, etwa für Erbschafts- oder Schenkungssteuern.
Planung und Entwicklung: Städte und Gemeinden nutzen die Bodenrichtwerte zur Planung und Entwicklung ihrer Gebiete.

Wie wird der Bodenrichtwert ermittelt?

Die Ermittlung des Bodenrichtwerts erfolgt durch die Gutachterausschüsse, die aus unabhängigen Sachverständigen bestehen. Diese Ausschüsse sammeln Daten über alle Grundstücksverkäufe in ihrem Zuständigkeitsbereich. Anhand dieser Daten erstellen sie eine Bodenrichtwertkarte. Folgende Schritte sind typisch:

Datensammlung: Alle Kaufverträge über Grundstücke werden erfasst und ausgewertet. Wichtige Informationen sind dabei der Kaufpreis, die Lage, die Größe und die Nutzung des Grundstücks.
Analyse: Die gesammelten Daten werden analysiert. Dabei wird berücksichtigt, ob der Kaufpreis von besonderen Umständen beeinflusst war, wie etwa durch außergewöhnlich günstige oder ungünstige Lagebedingungen.
Bildung von Bodenrichtwertzonen: Die Ausschüsse teilen das Gebiet in sogenannte Bodenrichtwertzonen ein, die sich in ihrer Lage und Nutzung ähneln.
Durchschnittsbildung: Für jede dieser Zonen wird ein Durchschnittswert pro Quadratmeter ermittelt. Dieser Durchschnittswert ist der Bodenrichtwert.

Bremen Bodenrichtwert Karte

Welche Bodenrichtwerte gibt es?

Unterschied zwischen Bodenrichtwert und Bodenwert

Grundsätzlich gibt es nur eine Art von Bodenrichtwert, der jedoch von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich sein kann. Der Bodenrichtwert wird unabhängig von der Lage der Richtwertzone in einem standardisierten Verfahren festgelegt.

Vom Bodenrichtwert abzugrenzen ist der Bodenwert, der oft fälschlicherweise synonym verwendet wird. Trotz der sprachlichen Ähnlichkeit unterscheiden sich die Begriffe deutlich in ihrer Bedeutung. Während der Bodenrichtwert einen Berechnungsfaktor darstellt, handelt es sich beim Bodenwert um den individuellen Gesamtwert des Grundstücks. Der Bodenrichtwert dient insofern dazu, den konkreten Bodenwert zu bestimmen.

Wie wird der Bodenrichtwert berechnet?

Der Bodenrichtwert dient als Grundlage für die Berechnung des Bodenwerts eines Grundstücks. Mit der folgenden einfachen Formel kann der Bodenwert ermittelt werden:

Bodenwert (in €) = Bodenrichtwert (in € pro qm) x Grundstücksfläche (in qm)

Beispielsweise hat ein Grundstück mit einem Bodenrichtwert von 800 € pro Quadratmeter und einer Fläche von 200 Quadratmetern einen Bodenwert von:

800€ x 200 qm = 160.000€

Der Bodenrichtwert ist ein amtlich festgelegter Durchschnittswert, der regelmäßig von den zuständigen Gutachterausschüssen ermittelt wird. Als Immobilieneigentümer muss man den Bodenrichtwert nicht selbst berechnen, da er öffentlich zugänglich ist und eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Grundstücken spielt.

Wo finde ich den Wert meines Bodenrichtwertes?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Bodenrichtwert für ein bestimmtes Grundstück zu ermitteln:

Finanzamt: In der Regel ist die mündliche Auskunft beim Finanzamt kostenlos. Eine schriftliche Auskunft kann jedoch unter Umständen kostenpflichtig sein. Es empfiehlt sich, vorher beim zuständigen Finanzamt nach den genauen Bedingungen zu fragen.

Gutachterausschuss: Der direkte Kontakt zum Gutachterausschuss für Grundstückswerte ist ebenfalls möglich. Diese Ausschüsse haben oft eigene Webseiten oder Kontaktstellen, über die man Informationen anfordern kann.

Internet: Der einfachste und oft schnellste Weg, um an die Bodenrichtwerte zu gelangen, ist das Internet. Viele Kataster- und Vermessungsämter stellen die Bodenrichtwertkarten online zur Verfügung. Diese können über die Homepages der jeweiligen Ämter abgerufen werden. Folgende Schritte sind dabei üblich:

Besuch der Webseite des zuständigen Kataster- oder Vermessungsamtes.
Suche nach dem Bereich „Bodenrichtwerte“ oder „Gutachterausschuss“.
Eingabe der relevanten Informationen wie Adresse oder Flurstücksnummer des Grundstücks.

Online-Datenbanken
Es gibt auch bundesweite und regionale Online-Datenbanken, die Bodenrichtwerte bereitstellen. Diese Plattformen sind häufig sehr nutzerfreundlich gestaltet und bieten eine einfache Suchfunktion nach Adresse oder Lage. Zu den bekanntesten Plattformen gehören:

BORIS-D: Das Bodenrichtwertinformationssystem Deutschland (BORIS-D) bietet einen umfassenden Überblick über die Bodenrichtwerte in verschiedenen Bundesländern.
Geoshop: Viele Bundesländer haben eigene Geoshops oder Geoinformationssysteme, über die Bodenrichtwerte eingesehen werden können.