Was ist ein Flächennutzungsplan?

Was ist ein Flächennutzungsplan? - Definition & Eigenschaften

Beispiel und Definition von einem Flächennutzungsplan

Ein Flächennutzungsplan stellt grafisch dar, wie gemäß § 5 BauGB die Nutzung des Bodens im gesamten Gemeindegebiet entsprechend der geplanten städtebaulichen Entwicklung und den voraussichtlichen Bedürfnissen der Gemeinde vorgesehen ist. Dieser Plan wird von den Gemeinden erstellt und bietet einen groben Überblick über Bauflächen, Baugebiete, Verkehrsflächen und Grünanlagen. Er hat jedoch keine unmittelbare rechtliche Wirkung für die Bürger, wodurch keine Baurechte direkt aus dem Flächennutzungsplan abgeleitet werden können.

Inhaltsverzeichnis
Wozu dient eine Flächennutzungsplan?
Wie wird ein Flächennutzungsplan dargestellt?
Wozu dient eine Flächennutzungsplan?
Unterschied zwischen Flächennutzungsplan und Bebauungsplan
Wo finde ich einen Flächennutzungsplan?

Wozu dient eine Flächennutzungsplan?

Die Aussagen dieses Plans beziehen sich auf die angestrebte städtebauliche Entwicklung für einen längeren Zeitraum, in der Regel zwischen 10 und 15 Jahren, und reflektieren somit die langfristigen Ziele der Stadtplanung. Der Flächennutzungsplan trifft keine genauen Aussagen zu einzelnen Grundstücken, sondern stellt die Nutzung des Bodens großflächig dar.

Zu jedem Flächennutzungsplan gehört eine Begründung, in der die dargestellten Planungen im Detail erläutert werden. Sowohl der Flächennutzungsplan als auch die Begründung sind für jedermann einsehbar.

Im ersten Kapitel des Baugesetzbuches (BauGB) „Allgemeines Städtebaurecht” wird der Flächennutzungsplan als vorbereitender Bauleitplan beschrieben. Der Flächennutzungsplan hat keine unmittelbaren rechtlichen Wirkungen für die Bürger, insbesondere schafft er kein Baurecht. Er dient als interne Vorgabe für nachfolgende Bebauungspläne und die Planungen anderer Behörden und Fachstellen und bindet somit die Kommune selbst. Darüber hinaus steuert er mittelbar das Baugeschehen im Außenbereich.

Wie wird ein Flächennutzungsplan dargestellt?

Ein Flächennutzungsplan (FNP) stellt verschiedene Elemente der räumlichen Planung grafisch dar. Zu den wesentlichen Bestandteilen gehören bestehende und geplante Bauflächen, Hauptverkehrsstraßen, Grünflächen, Wälder, Wasserflächen und landwirtschaftliche Nutzflächen. Darüber hinaus können auch spezielle Maßnahmenflächen zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft integriert werden.

Der FNP umfasst ebenfalls Flächen mit Nutzungsbeschränkungen oder Schutzvorkehrungen gegen schädliche Umwelteinwirkungen gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetz. Der Katalog der darstellbaren Flächen ist dabei nicht abschließend und kann erweitert werden. So können beispielsweise zusätzliche Planzeichen für den Artenschutz oder die Entwicklungskorridore von Fließgewässern entwickelt werden.

Voraussetzung für die Verwendung dieser Planzeichen ist, dass sie im Bebauungsplan nach dem abschließenden Katalog der Festsetzungsmöglichkeiten festgelegt werden können. Der Flächennutzungsplan bietet somit eine flexible und erweiterbare Grundlage zur nachhaltigen und umweltgerechten Stadtentwicklung.

Flächennutzungsplan beim Bauen

Zusammenfassung der Zwecke des Flächennutzungsplan

  • Bietet eine Übersicht über die aktuelle und zukünftige Nutzung des Baulands.
  • Ermöglicht der Gemeinde, ihre Planungen mit den umliegenden Kommunen zu koordinieren und eine harmonische regionale Entwicklung sicherzustellen.
  • Unterstützt die Gemeinde bei der Planung und Organisation ihrer Bebauungsziele bis hin zu den kommunalen Grenzen.
  • Hilft dabei, bauliche Konflikte zu vermeiden und eine geordnete Entwicklung zu fördern.
  • Legt im vorbereitenden Bauleitplan fest, welche Nutzungen für die einzelnen Grundstücke und Gebiete zulässig sind.
  • Dient als wichtige Informationsquelle für Bauherren und Investoren, die ihre Projekte an den langfristigen Entwicklungszielen der Gemeinde ausrichten möchten.
  • Integriert Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Natur, wie Hochwasserschutz oder Erhaltung von Grünflächen, und fördert somit eine nachhaltige und umweltfreundliche Stadtplanung.

Unterschied zwischen Flächennutzungsplan und Bebauungsplan

Unterschied F-Plan und B-Plan

Ein Flächennutzungsplan (FNP) und ein Bebauungsplan (B-Plan) unterscheiden sich grundlegend in ihrer rechtlichen Verbindlichkeit und Funktion. Der Flächennutzungsplan ist ein übergeordnetes Bebauungskonzept, das die langfristige städtebauliche Entwicklung einer Gemeinde in groben Zügen darstellt. Er ist nicht bindend und entfaltet keine unmittelbare Rechtswirkung für Bürger oder Grundstückseigentümer. Stattdessen dient der FNP als Orientierungshilfe und Planungsgrundlage für die Ausarbeitung detaillierterer Pläne.

Der Bebauungsplan hingegen konkretisiert die im Flächennutzungsplan festgelegten Ziele und ist rechtlich bindend. Erst durch den Bebauungsplan, eine Baugenehmigung oder eine Planfeststellung erhält der Flächennutzungsplan rechtliche Bedeutung. Das bedeutet, dass der Flächennutzungsplan keine direkten Rechte oder Pflichten für Einzelpersonen begründet, während der Bebauungsplan konkrete Regelungen zur Nutzung und Bebauung von Grundstücken festlegt und somit unmittelbar rechtlich durchsetzbar ist.

Beide Pläne sind essenziell für die geplante Entwicklung eines Gebiets. Für Bauherren und Grundstückskäufer ist es daher wichtig, sowohl den Flächennutzungsplan als auch den Bebauungsplan einzusehen, um umfassende Informationen über die zukünftige Nutzung und die baurechtlichen Vorgaben eines Grundstücks zu erhalten. Während der Flächennutzungsplan einen Überblick über die allgemeinen Entwicklungsabsichten bietet, liefert der Bebauungsplan detaillierte Vorgaben, die für die konkrete Bauplanung und -durchführung entscheidend sind.

Wo finde ich einen Flächennutzungsplan?

1. Gemeinde- oder Stadtverwaltung: Die einfachste Möglichkeit, einen Flächennutzungsplan zu finden, ist bei der zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Die Bauämter oder Planungsabteilungen halten die aktuellen Pläne bereit und können detaillierte Auskünfte geben. Oft sind die Pläne dort öffentlich einsehbar und es besteht die Möglichkeit, Kopien zu erhalten.

2. Offizielle Websites der Kommunen: Viele Städte und Gemeinden stellen ihre Flächennutzungspläne online zur Verfügung. Auf den offiziellen Websites der Kommunen kann man unter der Rubrik "Bauleitplanung" oder "Stadtplanung" entsprechende Dokumente finden und herunterladen. Einige Gemeinden bieten interaktive Karten an, in denen man gezielt nach bestimmten Gebieten suchen kann.

3. Regionale Planungsverbände: In manchen Regionen gibt es Planungsverbände oder -gemeinschaften, die übergeordnete Planungen koordinieren und ebenfalls Zugang zu Flächennutzungsplänen bieten. Diese Verbände haben oft eigene Websites, auf denen die Pläne veröffentlicht werden.

4. Öffentliche Bekanntmachungen: Änderungen oder neue Flächennutzungspläne werden häufig in öffentlichen Bekanntmachungen veröffentlicht. Diese können in regionalen Zeitungen oder auf den Websites der Gemeinde gefunden werden. Während der Auslegungsfristen können Bürger die Pläne einsehen und Anmerkungen oder Einwände vorbringen.

5. Bauämter und Planungsbüros: Neben den öffentlichen Stellen bieten auch private Planungsbüros oder Architekturbüros oft Einsicht in Flächennutzungspläne, insbesondere wenn sie an der Erstellung oder Änderung eines Plans beteiligt waren.

6. Infodienste und Plattformen: Es gibt spezialisierte Online-Plattformen und Informationsdienste, die sich auf Bauleitplanung und Flächennutzung spezialisiert haben. Diese Plattformen sammeln und veröffentlichen Pläne aus verschiedenen Regionen und stellen sie zentral zur Verfügung.